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Fit für die Zukunft präsentiert sich ein Mehrfamilienhaus in Heilbronn mit über 60 Wohneinheiten sowie studentischen Appartements im Erdgeschoss. Das Objekt kombiniert die wirtschaftlichen und bauphysikalischen Pluspunkte dämmstoffgefüllter Mauerziegel mit modernster Eisspeichertechnologie. So entsteht ein Passivhaus mit Vorzeigecharakter.
Im Herzen der Stadt entstehen rund um das ehemalige Gelände der Heilbronner Traditionsbrauerei Cluss hochwertigen Wohnraum. Das städtebauliche Konzept für das Innenstadt-Quartier Neckarterrassen umfasst neben Villen und Wohnhäusern auch eine Seniorenwohnanlage. Abgerundet wird das Areal von einem Pflegeheim, einer Tagesstätte für Demenzkranke und dem Büro „Senioren für Andere“. Hinzu kommt nun auch das „Passivhaus am Cäcilienpark“ – ein in Sachen Ökologie und Energiekonzept richtungsweisendes Mehrfamilienhaus aus Heilbronn.
Das langgestreckte Gebäude schließt mit einem stumpfen Winkel an die sich kreuzenden Cäcilien- und Rosenbergstraße an. Fünf in einem kräftigen Braunton gehaltene Treppenhäuser gliedern straßenseitig die weiße Lochfassade. Deren westliche Stirnseite ist über die gesamte Breite mit Balkonen kammartig aufgefächert. Das Erdgeschoss ist leicht zurückgesetzt und bildet mit den vorgesetzten Stützen kurze, durch die Treppenhäuser unterbrochene Passagen.
Entsprechend dem städtischen Umfeld waren hochwertige Wohnungen gewünscht, mit 60 bis 100 Quadratmetern pro Wohneinheit. Aufgrund der Anschaffungskosten sowie der Wirtschaftlichkeit im Unterhalt wünschte der Bauherr explizit monolithische Außenwände ohne Wärmedämmverbundsystem (WDVS). Das Architekturbüro knüpfte an diese Überlegungen an und brachte ein Passivhaus ins Gespräch, dessen höherer Preis sich über die reduzierten Betriebskosten nach kurzer Zeit amortisieren würde. Damit stand das zukunftsweisende ökologische Grundkonzept.
In einer Wandstärke von 49 Zentimetern zuzüglich Innen- und Außenputz erreicht das Mauerwerk einen U-Wert von 0,14 W/(m²K) - ideal für Niedrigenergie- und Passivhausbauweise. Die für das Außenmauerwerk verwendeten Ziegel überzeugten Bauherren und Rohbauunternehmer jedoch nicht nur durch ihre wärme- und schallschutztechnischen Werte, sondern auch durch deren Druckfestigkeiten.
600 Kubikmeter Eisspeicher wurden in das Erdreich gesetzt. In Kombination mit einer gasbetriebenen Wärmepumpe sowie einem Gasbrennwertgerät werden je Kilowatt aufgewendete elektrische Leistung der Umgebung mehr als drei Kilowatt kostenlos zur Verfügung stehende Energie entzogen. Über die Kristallisationswärme des Eisspeichers kann diese Energie abrufbereit zwischengelagert werden - unabhängig von der Jahreszeit. Den knapp doppelt so hohen Investitionskosten für konventionelle Öl- und Gasbrennwertkessel steht - über einen Zeitraum von 15 Jahren gerechnet - eine Betriebskostenersparnis von 60 bis 75 Prozent gegenüber.
Architekt:
Riemer Planung GmbH
Staufenbergstraße 31
74081 Heilbronn
Ausführende Baufirma:
Fritz Gauer Bauunternehmung GmbH & Co. KG
Austrasse 12
74613 Öhringen
Bauherr:
Wilcke Baugesellschaft mbH und Co. KG
Hagenbacher Straße 2
74177 Bad Friedrichshall
Standort:
74072 Heilbronn
Kategorie:
Mehrfamilienhaus
Baujahr:
2013-2015
Bruttogeschossfläche:
4.100,00 m²
U-Wert:
0,14 W/m²K
Zertifiziertes Passivhaus:
Jahresheizwärmebedarf von 14,8 kWh/m2a
Tragwerksplanung:
Wulle Laig Ingenieure GmbH
Kreuzenstraße 98
74076 Heilbronn