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Als Paradebeispiel städtebaulicher Nachverdichtung kann die Wohnsiedlung Neubiberger Gärten in einem südlich an München angrenzenden Vorort bezeichnet werden. Neben sehr gefälliger Gestaltung überzeugt hier die wirtschaftliche und nachhaltige Bauweise. So vertraute der Bauherr für die vier Mehrfamilien- und neun Reihenhäuser auf die bauphysikalischen und ökologischen Vorzüge eines Mauerziegels.
Neubiberg gehört zum Landkreis München und grenzt direkt an das südliche Stadtgebiet an. Die Gemeinde ist durch ihre Nähe zur bayrischen Metropole als Wohnort sehr begehrt und mittlerweile dicht besiedelt. Typisch für das Erscheinungsbild sind Einzel- und Reihenhäuser mit jeweils dazugehörigem Garten.
Der beauftragte Architekt Hans Meier aus Miesbach sah entsprechend den Vorstellungen der Ten Brinke Wohnungsbau für die Siedlung eine Mischbebauung vor. Er plante zwei Gebäudeblocks mit Reihenhäusern und vier Mehrfamilienhäusern mit Satteldächern. Alle neun Reihenhäuser und die insgesamt 38 Wohneinheiten der Mehrfamilienhäuser wurden als zu erwerbende Eigentumsimmobilien konzipiert. In zwei der Mehrfamilienbauten befinden sich zehn Wohnungen, in den anderen beiden neun. Der Entwurf orientierte sich in der Gebäudegestaltung und Dimensionierung an der überwiegend kleinteiligen Wohnbebauung des Umfeldes. Die Mehrfamilienhäuser verfügen angesichts maßvoller Nachverdichtung deshalb ebenso wie die Reihenhäuser nur über zwei Geschosse plus ausgebautem Dachgeschoss.
Während alle Reihenhäuser eine Wohnfläche von knapp unter 150 Quadratmetern aufweisen, variieren die Zwei-, Drei- und Vierzimmerwohnungen der Mehrfamilienhäuser in ihrer jeweiligen Größe zwischen 56 und 132 Quadratmetern. Alle Häuser haben an den Wohnungen je nach Geschosslage einen Garten mit Terrasse oder einen Balkon. Zu jeder Wohneinheit gehört zudem ein Stellplatz in einer unter der Wohnsiedlung auf 130 Metern Länge angelegten Tiefgarage. Die Wohnungen zeichnen sich neben einer gehobenen Ausstattung durch familien- und seniorenfreundliche Grundrisse aus. Fast alle Einheiten sind barrierefrei nutzbar und direkt von der Tiefgarage aus erreichbar. Gleiches gilt für die Reihenhäuser.
Der Bauherr, eine Tochtergesellschaft der niederländischen Ten Brinke Group, verlangte auch im Interesse der zukünftigen Käufer eine zur dauerhaften Wertbeständigkeit der Immobilien beitragende nachhaltige Bauweise. Der gewählte massive Außenwandbaustoff sollte zudem aufgrund der Nähe zur Bahnanlage hohen Wärme- und Schallschutz miteinander verknüpfen. Gefordert war ein baulicher Wärmeschutz, der zum finanziell geförderten KfW 55-Effizienzhaustandard beitrug. Angesichts dieser Vorgaben erwiesen sich bei den Reihen- und Mehrfamilienhäusern je nach Gebäudebereich Mauerziegel als perfekte Lösung.
Die mit rein mineralischem Dämmstoff gefüllten Mauersteine wurden speziell für eine gleichermaßen wärme- und schalldämmende Außenwand entwickelt. Außerdem war auch ausreichende Tragfähigkeit gefragt. So erreicht der im Sockelbereich der Mehrfamilienhäuser eingesetzte Ziegel eine sehr hohe zulässige Druckspannung. Der in den Obergeschossen verwendete Mauerziegel sorgt hingegen auch in schlanker Mauerwerksdicke von 36,5 Zentimetern für einen besonders energiesparenden Wärmedurchgangskoeffizienten von nur 0,18 W/(m²K). Die eingesetzten Deckenrandelemente tragen sehr effektiv zum Schallschutz bei.
Die Dämmstoff-Füllung des Mauerziegels wirkt sich auch positiv auf die Schalldämmung der Außenwände aus. Hilfe leistet hier das aus wärmetechnischen Gründen eingesetzte Deckenrandelement: Bestehend aus einer außenliegenden Ziegelschale und zwei Dämmschichten aus Neopor, verringert es die vertikale und horizontale Schalllängsleitung. Es reduziert aufgrund seines Wärmeleitwertes auch die wärmetechnisch gesehen negative Wirkung des Deckenabschlusses als Wärmebrücke. Aufgrund der Lage galt es zudem, die Einwirkung der Erschütterungen durch den Bahnverkehr und des entstehenden sekundären Luftschalls auf die Gebäude zu vermindern. So wurde für alle Bauwerke unterhalb der Untergeschossdecke eine elastische Lagerung mit speziellen Dämmblöcken vorgesehen. Außerdem erhielten die Außenwände der Kellergeschosse als Erschütterungsschutz eine Verkleidung aus Dämmmatten. Die Aufzugschächte wurden vom Fundament entkoppelt.
Die Attraktivität des Standortes wurde vom Investor noch mit der Anlage eines großzügigen Kinderspielplatzes mit Grünfläche, Sitzmöglichkeiten und Spielgeräten erhöht. Mit dem breiten Angebot an Wohnungsgrößen konnten viele potentielle Käufergruppen angesprochen werden. Hier fühlen sich sowohl Familien als auch Singles unterschiedlichen Alters wohl. Die Reihenhäuser wurden ebenso wie die Wohnungen in den Mehrfamilienhäusern angesichts des hohen Wohnwertes stark nachgefragt. Alle Einheiten waren schon vor der Fertigstellung verkauft.
Architekt:
Architekturbüro Meier
Dipl.-Ing. Architekt Hans Meier
Oskar von Miller Str. 34
83714 Miesbach
Ausführende Baufirma:
Ten Brinke Wohnungsbau GmbH & Co.KG Dinxperloer Str. 18-22
46399 Bocholt
Standort:
Neubiberg
Baujahr:
2018
Nettogeschossfläche nach DIN 227:
4.320,00 m²
Rohbau:
M. Haseitl Baugesellschaft mbH & Co. Betriebs KG
Dießener Str. 12
86956 Schongau
Anzahl Wohneinheiten:
38 Eigentumswohnungen in vier Mehrfamilienhäusern, 9 Reihenhäuser in zwei Gebäudeblöcken
Ermittelter Jahresheizwärmebedarf:
Ermittelter Jahresheizwärmebedarf:
Haus 1 bis 5: 26,38 kWh/(m²a),
Haus 6 bis 9: 33,77 kWh/(m²a),
Haus 10 und 12: 29,40 kWh/(m²a),
Haus 11 und 13: 30,18 kWh/(m²a),