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Klein aber fein: Der traditionelle Mauerwerksbau mit kleinformatigen Blockziegeln stellt für den Geschossbau eine umweltschonende und werterhaltende Wandlösung dar. Ein Beweis dafür sind die Fassaden einer Wohnanlage in München. Der eingesetzte porosierte Ziegel mit einer Höhe von 11,3 Zentimetern beugt Putzrissen vor. Im Verbund mit einem Hochlochziegel bei einer Wanddicke von 49 Zentimetern trägt er auch ohne WDV-System entscheidend zum Niedrigenergie-Standard der Gebäude bei.
Die Wohnanlage „In den Kirschen“ befindet sich im Münchner Stadtteil Nymphenburg. Zehn viergeschossige Gebäude mit 253 Wohneinheiten verteilen sich U-förmig auf dem Gelände der ehemaligen Versuchsanstalt für Boden- und Pflanzenkultur. Angelehnt an die vorhandene historische Bausubstanz der näheren Umgebung haben die Wohnbauten natursteinähnliche Farbtöne und rustikale Putzstrukturen. Vor- bzw. Rücksprünge und großzügige Balkone sorgen für eine lebendige Fassadengliederung. Gauben lockern die Walmdächer auf. Grüne Fensterläden setzen optisch landestypische Akzente. Etwas Besonderes ist die weitgehend autofreie Erschließung durch Rad- und Fußwege.
Bauherr ist die Gesellschaft für den Staatsbedienstetenwohnungsbau in Bayern mbH. Diese forderte für die Außenwände ein einschaliges Mauerwerk aus kleinformatigen Ziegeln. In Abstimmung mit dem Architekten Anwar Atta kam ein Babyblock-Zahnziegel zum Einsatz. Dieser verknüpft traditionelle Ziegelabmessungen (L=247mm, B=365mm, H=113 mm) mit bauphysikalischen Vorteilen – hohe Wärmespeicherfähigkeit und effektiver Schallschutz. Aufgrund des Gewichtes von 7,2 Kilogramm ließ sich der Ziegel von den Maurern problemlos per Hand verlegen. Normale Arbeitshubbühnen reichten aus, um eine zügige Mauerwerkserstellung zu gewährleisten. Der angebrachte zweilagige Außenputz ist wie der Ziegel diffusionsoffen und nach der Aushärtung besonders frostsicher und witterungsbeständig.
Teil der Unternehmensphilosophie der „Stadibau“ ist die Schonung der natürlichen Ressourcen. Sowohl beim Neubau als auch bei der Sanierung wird deshalb bei der Planung und Auswahl der Baustoffe Wert auf hohe Langlebigkeit und Energieeffizienz gelegt. Ziegel sind zudem bei Gebäude-Abbruch ohne Belastung der Umwelt und ohne großen Aufbereitungsaufwand wiederverwertbar.
Architekt:
Dr. Ing. Architekt BDA Anwar Atta
80336 München
Ausführende Baufirma:
Mickan General-Bau-Gesellschaft
92224 Amberg
Bauherr:
Stadibau
Gesellschaft für Staatbediensteten Wohnungsbau in Bayern
80804 München
Baubetreuung:
DKB Wohnungsbau und Stadtentwicklung GmbH
80335 München
Standort:
Wohnanlage In den Kirschen
München-Nymphenburg
Kategorie:
Städtebau
Baujahr:
2004-2006
Ziegelformat:
36,50 cm gefüllt
Außenwandvolumen: 1.800 Kubikmeter
Freiflächengestaltung: Landschaftsarchitektin BDLA Monika Müller, 81371 München