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Sowohl Außen- als auch Innenwände zweier Mehrfamilienhäuser bei Pforzheim wurden mit Mauerziegeln errichtet. Dank des mit Dämmstoff gefüllten Außenmauerziegels erreicht der Mehrgeschossbau KfW-Effizienzhaus-Standard 70 - ohne zusätzliche Außendämmung.
Architekt Heinz Hummel plante zwei leicht versetzte Mehrfamilienhäuser. Die Architektur ist zurückhaltend, auf das Wesentliche reduziert und dem städtebaulichen Umfeld angepasst. Der Südfassade vorgesetzt, bieten Terrassen beziehungsweise Balkone zusätzlichen Wohnkomfort. Die rückseitige Nordfassade ist geprägt von Dachgauben, die sich auch in der Fassade im ersten Obergeschoss als Wandvorsprünge abzeichnen.
Vom mittig angeordneten Treppenhaus geht auf jeder Etage jeweils eine Wohnung ab. Die Grundrisse sind gespiegelt. Nassräume liegen im unbelichteten Mittelteil der Wohnung, der Wohn- und Essbereich orientiert sich nach Süden zur Hauptstraße. Das Treppenhaus und die Nebenräume sind nach Norden ausgerichtet. Es handelt sich um typische Zweispänner-Grundrisse, die vom Architekten so angeordnet wurden, dass wenig Verkehrsfläche benötigt wird. In den Dachgeschosswohnungen führt eine einläufige Treppe in ein zusätzliches Galeriezimmer hinauf. Die Garagen im Untergeschoss sind direkt an das Treppenhaus angeschlossen.
Hummel konzipierte zwei Energieeffizienzhäuser aus Mauerziegeln. Für das Außenmauerwerk entschieden sich Architekt und Bauherr nach intensiver Kostenbewertung für einen dämmstoffgefüllten Planziegel, der einen hochwertigen monolithischen Wandaufbau ohne zusätzliche Außendämmung ermöglichte. Das reduzierte nicht nur die Erstellungskosten, sondern hilft langfristig, die Instandhaltungskosten niedrig zu halten. Mit Kalkputz auf der Innenseite (1,5 Zentimeter) sowie mineralischem Leichtputz auf der Außenseite (2,0 Zentimeter) erreicht das 36,5 Zentimeter starke Außenmauerwerk einen U-Wert von 0,23 W/(m2K). Dank des diffusionsoffenen Mauerwerks ist zudem eine natürliche Regulierung der Raumluftfeuchte sichergestellt. Neben seinen wärmedämmenden Eigenschaften punktet der dämmstoffgefüllte Mauerziegel mit besten Werten bei Schall- und Brandschutz. Die nichttragenden Innenwände sind mit Hochlochziegeln in der Stärke 11,5 Zentimeter gemauert. Tragende Wände beziehungsweise Wände mit erhöhten Schall- und Brandschutzanforderungen wie Wohnungstrennwände wurden mit 24 Zentimeter starken Schalungsziegeln erstellt.
Im Zusammenspiel mit Fenstern in Dreifachverglasung, einer 220 Millimeter starken Zwischensparrendämmung sowie einer durchgehenden Aufsparrendämmung von 35 Millimetern erreichen beide Gebäude KfW-Effizienzhausstandard 70. Der Primärenergiebedarf liegt jeweils bei knapp 18 kWh/(m²a). Dieser wird durch eine im Untergeschoss installierte Pelletheizung abgedeckt. Zusätzlich plante der Architekt eine thermische Solaranlage auf zweimal 16 Quadratmetern ein.
Architekt:
Dipl.-Ing. Heinz Hummel, Freier Architekt und Stadtplaner, Hauptstraße 59, 75305 Neuenbürg-Dennach
Ausführende Baufirma:
Fa. Fuchs GmbH, Talstraße 72, 75378 Bad Liebenzell
Bauherr:
GSB, Joachim Gaag, Salmbacher Weg 60, 75331 Engelsbrand
Standort:
Wiesenstraße, Flurstück 699, 75331 Engelsbrand
Kategorie:
Mehrfamilienhaus
Baujahr:
Mai 2015 bis September 2016
Ziegelformat:
36,50 cm Dämmstoffgefüllter Mauerziegel
Verfüllter Ziegel:
Dämmstoffgefüllter Mauerziegel
U-Wert:
0,23 W/m²K
Haustechnisches Konzept:
HTE GmbH Haustechnik, Salmbacher Weg 60, 75331 Engelsbrand
Tragwerksplanung, Wärme- und Schallschutzberechnungen:
Wolfgang Beck, Schwabstichstraße 9, 75305 Neuenbürg
Grundstücksfläche:
1.792 m²
Gesamtwohnfläche:
1.261,94 m²
Jahres-Primärenergiebedarf:
17,7 kWh/(m²a)
Errechneter Endenergiebedarf Heizung/ Wasser:
59,5/ 21,3 kWh/(m²a)
Wärmeversorgung:
Pelletheizung mit Solaranlage
Baukosten:
2.750.000 Euro