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35 Projekte wurde im Rahmen des Forschungsprogramms „Effizienzhaus Plus“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) wissenschaftlich begleitet, darunter ein neu gebautes Einfamilienhaus. Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Nachhaltigkeit und Qualität.
Wissenschaftlich begleitet wird auch ein Haus, das im Bremer Umland errichtet wurde. „Unsere Kunden sind Ästheten. Sie möchten energieeffizient bauen und nehmen dafür auch Mehrkosten in Kauf – die Technik soll dabei im Hintergrund bleiben und die stilvolle Architektur nicht stören“, betont Holger Osterloh, Geschäftsführer von HO Immobilien + Baukonzepte. Der Bauträger errichtet jährlich in Bremen und Umgebung 30 bis 40 Häuser. Überzeugt von Energieeffizienz und Werthaltigkeit, Nachhaltigkeit und Qualität keramischer Baustofflösungen sind alle Objekte massiv aus Ziegeln gebaut. Für Designorientierte legte die Bremer Firma einen Entwurf vor, der beides ermöglicht: ästhetische Architektur im Stil der Klassischen Moderne und hocheffiziente Anlagen zur Nutzung von Sonnenenergie.
Eine Säule des Effizienzhaus-Plus-Konzeptes ist der niedrige Heizwärmebedarf. Um das zu erreichen, wurde die hochwärmedämmende einschalige Gebäudehülle aus Ziegel in der Stärke 42,5 Zentimeter errichtet und mit Leichtputz versehen. Wichtig bei Planung und Ausführung ist die Vermeidung von Wärmebrücken. Neben dem passenden Wandbildner kommt es deshalb auf konstruktive Details an, die mit speziellen Ziegel- Ergänzungsprodukten optimiert werden. Für Fenster- und Türlaibungen wurde ein Laibungsziegel ausgebildet.
Am Knotenpunkt Außenwand-Decke (Stärke 22 Zentimeter) kam eine Ziegel-Deckenrandschale zum Einsatz. Sie ist schlanker als ein Abmauerungsziegel, dadurch kann die Decke tiefer eingebunden werden. Es entsteht ein einheitlicherer Putzgrund, der Risse verhindert. Weiterer Bestandteil der Wandlösungen sind 12,1 Zentimeter starke, mit Mineralwolle gefüllte Höhenausgleichsziegel, um den Sturz auszugleichen. Durch den homogenen Wandaufbau werden auch hier Wärmeverluste verhindert.
Dem Prinzip „form follows function“ entsprechend steckt hinter der hochwärmedämmenden Gebäudehülle ein hochmodernes Energiekonzept. Die Wärmeversorgung im Bremer Plus-Effizienzhaus basiert auf einer Wärmepumpe und einem 500 Liter fassenden Warmwasserspeicher. Komfort bieten eine wirtschaftliche Fußbodenheizung und eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, die Wärme aus der Abluft nutzt. Mithilfe intelligenter Haustechnik wird der durch Fotovoltaik erzeugte Strom vor Ort genutzt. Überschüssige Energie nutzt ein Elektroauto. Der Bauherr schätzt, dass eine Fahrleistung von circa 3.200 Kilometern pro Jahr auf diese Weise möglich wird. Alternativ kann die Energie ins öffentliche Netz gespeist werden.
Architekt:
Gruppe GME Architekten BDA, Achim
Ausführende Baufirma:
HO Immobilien + Baukonzepte, Achim
Bauherr:
privat
Standort:
Bremen-Oberneuland
Kategorie:
Einfamilienhäuser
Nettogeschossfläche nach DIN 227:
190,00 m²
Ziegelformat:
42,50 cm gefüllt
U-Wert:
0,16 W/m²K
KFW Effizienzhausstandard:
Effizienzhaus-Plus
Haustechnisches Konzept:
Nutzung von Erdwärme, Fotovoltaik, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, intelligente Gebäudetechnik
Primärenergiebedarf:
46,6 kWh/(m²*a)
Endenergiebedarf:
17,9 kWh/(m²*a)
Nutzenergiebedarf:
23,23 kWh/(m²*a)
Preis:
350.000 Euro (ohne Gebäudeautomation)