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Auf einem etwa 6.200 Quadratmeter großen Areal in Berlin-Mitte baut die kommunale Wohnungsbaugesellschaft GESOBAU AG die Uferhöfe. Im Ortsteil Gesundbrunnen am Flüsschen Panke gelegen, entstanden drei Mehrfamilienhäuser mit 180 Mietwohnungen. Errichtet wurden die Gebäude in monolithischer Ziegelbauweise mit einem dämmstoffverfüllten Ziegel.
Die Anlage liegt in einem Künstlerkiez. Direkt neben dem Haupthaus befindet sich das Atelierhaus Wiesenstraße, Produktionsstandort der einstigen Druckmaschinenwerke Rotaprint. Arbeitsort für Künstler und Musiker im Kiez sind auch die Uferhallen, die aus den ehemaligen Zentralwerkstätten der Berliner Verkehrsbetriebe hervorgingen.
Die vier- bis siebengeschossigen Gebäude sind durch neun Treppenaufgänge und überwiegend barrierefrei durch Aufzüge erschlossen. Die 1,5-Zimmer- bis 4,5-Zimmer-Wohnungen haben Wohnflächen zwischen 36 und 119 Quadratmetern und sind mit Loggia, Balkon oder einer Terrasse oder vereinzelt mit einem Mietergarten im Erdgeschoss ausgestattet.
Gebaut werden die Uferhöfe von der mib Märkische Ingenieur Bau GmbH, die als Generalübernehmer mit der Planung und Ausführung beauftragt wurde. Die Architektur der Wohnanlage stammt von der Arbeitsgemeinschaft BOR GbR, bestehend aus den Berliner Architekturbüros DMSW sowie Arnold und Gladisch Architekten. „Wohnanlagen werden in gesamt Deutschland überwiegend aus Ziegeln errichtet, aber in Berlin ist dies noch keine Selbstverständlichkeit. Man kann jedoch einen Sinneswandel beobachten“, sagt Frank Arnold von Arnold und Gladisch. „Wir spüren, dass wir es mit einem veränderten Bewusstsein zu tun haben. Wichtige Impulse geben uns hier die Konsumenten.“ Es gebe ein wachsendes Unbehagen gegen Häuser, die in einer 20 Zentimeter dicken Styroporhülle stecken, ergänzt Arnold.
Gestalterische Details und sorgfältige Planung
Um die angestrebten Kaltmieten zu erreichen, gab es klare Kostenvorgaben bei der Planung. Mit ihrem Gesamtkonzept setzten sich schließlich mib und die Arge BOR durch. Nicht nur bei den Wandaufbauten, auch bei Anschlussdetails wählten die Planer Ziegel. Die Außenwände sind inklusive Laibungsziegel mit einem dämmstoffverfüllten Ziegel errichtet – je nach Anforderung in der Stärke 36,5 oder 42,5 Zentimeter. Auch für die Innenwände wurde Ziegel verwendet. Schalloptimierte Ziegel in der Stärke 24 Zentimeter wurden in den Wohnungstrenn- und Treppenhauswände eingesetzt. Die Stürze der Innen- und Außenwände wurden mit Ziegelstürzen ausgeführt.
Weiteres Ergebnis der sorgfältigen Planung ist das energetische Konzept, mit dem die Uferhöfe den Effizienzhausstandard KfW 70 nach der EnEV 2014 erreichen. Dazu tragen ein Fernwärmeanschluss, optimierte Fußbodenheizung und eine bedarfsgeführte Abluftanlage bei. Hauptsächlich aber ist die bis in die Details sorgfältig geplante Gebäudehülle für die Erreichung des Energiestandards verantwortlich. Mathias Gladisch vom Büro Arnold und Gladisch hat dazu eine klare Meinung: „Aus unserer Sicht kann der Weg heute nur sein, die Planung im Detail solide zu entwickeln und auf eine werthaltige Ausführung der Gebäudehülle zu achten. Die steht dann sehr lange und überlebt die Haustechnik.“
Architekt:
Arnold und Gladisch Gesellschaft von Architekten mbH
DMSW Partnerschaft von Architekten Dahlhaus – Müller – Wehage
Ausführende Baufirma:
mib-märkische ingenieur bau gmbh
Ratsstraße 7
16269 Wriezen
Kategorie:
Mehrfamilienhaus
Baujahr:
08.2015-03.2017
Ziegelformat:
42,50 cm gefüllt
U-Wert:
0,23 W/m²K
KFW Effizienzhausstandard:
70
Haustechnisches Konzept:
Fernwärmeanschluss, Fußbodenheizung, Abluftanlage
Tragwerksplaner:
Lichtenau Himburg Tebarth
Planer Haustechnik:
Ingenieurbüro Jesorlowitz
Investitionsvolumen:
ca. 22,4 Mio.
Dachform/-neigung:
-Flachdach
-extensive Dachbegrünung